Poker Essays

Strategie, Mindset und Beispiele für Theorie und Praxis

Die Bedeutung von Position

Einleitung

In diesem Artikel lernst du die Bedeutung des Themas Postion für dein Spiel am Pokertisch kennen.

Position

Lass mich mit der Begrifflichkeit und einem gemeinsamen Verständnis von Position starten. Im Pokerspiel bezieht sich das Wort Position auf die Reihenfolge, in der die Spieler in einer Hand am Zug sind.

  • Du hast Position auf einen Mitspieler wenn du nach ihm an der Reihe bist – du bist in position (IP).
  • Dein Mitspieler hat Position auf dich wenn du vor ihm an der Reihe bist – du bist out of position (OOP).

Worin liegt die Bedeutung des Konzepts Position? Poker ist ein Spiel mit unvollständigen Informationen. Je mehr Informationen du über deine Mitspieler hast, desto besser bist du in der Lage, ihre Hand zu bewerten und desto besser werden deine Entscheidungen in der Hand sein. Wenn du Position auf deine Mitspieler hast müssen sie vor dir agieren und damit Informationen bzw. Informationsfragmente über ihre jeweilige Hand preisgeben.

Die Praxis zeigt, dass du in Position mehr Hände gewinnst und die Pots die du gewinnst im Durchschnitt größer sind. Entsprechend kannst du davon ausgehen, dass du out of position weniger Hände gewinnst und die Pots die du gewinnst kleiner sind.

Aus diesen Überlegungen lässt sich herleiten, dass du in No Limit Texas Hold’em Poker wann immer du eine Hand spielst, Position auf deine Mitspieler haben möchtest. Wenn du eine Hand spielst, in der du keine Position auf deine Mitspieler hast, benötigst du einen Ausgleich dafür, dass du dich out of position befindest.

Das ist der Grund, weshalb die Anforderungen an deine Starthände in den früheren Positionen wie MP2 und MP3 höher sind als in den späteren Positionen wie CO oder BU.

Wenn du in früher Position erhöhst und gecallt wirst, so musst du davon ausgehen, für den Rest der Hand out of position zu spielen. Entsprechend benötigst du eine im Schnitt stärkere Hand als deine Gegner, um den Positionsnachteil auszugleichen. Befindest du dich hingegen im BU und vor dir haben alle Mitspieler gefoldet, kannst du ein breites Spektrum von Händen erhöhen, da du entweder die Hand direkt gewinnen oder aber für den Rest der Hand in position sein wirst.

Versuche diese Argumentation anhand des empfohlenen Starting Hands Chart nachzuvollziehen.

Solltest du dich in einer Hand out of position wiederfinden, stell dich darauf ein, dass du die folgenden drei Nachteile ausgleichen musst.

  • Ohne Position ist es in der Regel schwieriger Chips von deinen Gegnern zu gewinnen, da du wenn du vor ihnen agierst mit deinem Setzverhalten Informationen über die Stärke deiner Hand preisgeben musst.
  • Ohne Position ist es schwieriger Draws zu spielen und Freecards zu erhalten, da ein Check deinerseits Schwäche signalisiert, die deine Mitspieler ausnutzen können. Wenn du hingegen bettest anstelle zu checken, fütterst du einen Pott mit Chips in dem du vermutlich der Underdog bist. Zudem gibst du deinen Mitspielern die Möglichkeit, dich aus der Hand zu raisen.
  • Out of position ist es schwieriger zu bluffen, denn du musst deine Bluff Bet setzen, bevor dir dein Gegner durch einen Check Schwäche signalisiert hat.

In der Addition der Argumente empfehle ich dir, deine Hände wann immer möglich in Position zu spielen und Dich auf so wenige Hände wie möglich out of position einzulassen.

Wenn du dir nicht sicher bist, dann gib die Hand lieber auf, denn ein Fold kostet dich keine Chips. Spielst du jedoch regelmäßig mehr Hände out of position als in position, wird dies nahezu garantiert eine teure Angelegenheit.

Zusammenfassung und Ausblick

Du hast in diesem Artikel die Bedeutung des Konzepts Position kennengelernt. In der Konsequenz lässt sich festhalten, dass du so viele Hände wie möglich in position und so wenige Hände wie möglich out of position spielen möchtest.